DIY-Ratgeber

Die Abkürzung DIY steht für die englische Phrase „Do it yourself“ und das ist auch die Philosophie von machs-selbst.org. In diesem Ratgeber möchten wir Dir die DIY-Kultur gerne etwas näher bringen und das Thema ausführlicher beleuchten. Informiere Dich im Folgenden also unter anderem zu Hintergrund und Geschichte der DIY-Bewegung und interessanten DIY-Statistiken.

Darüber hinaus erfährst Du, was Mietwerkstätten eigentlich sind und welche Vorteile sie Dir bieten. Zum Schluss stellen wir Dir noch Alternativen zum Selbermachen vor, sofern Du nach der Lektüre dieses Ratgeber noch immer kein DIY-Fan geworden bist.

Was hat es eigentlich mit DIY auf sich?

Aus der britischen Arts-and-Crafts-Bewegung ist in den 1950er Jahren die sogenannte DIY-Bewegung hervorgegangen. Die Philosophie dahinter setzte sich vorrangig durch den Glauben in die eigene Kraft und die eigenen Fähigkeiten zusammen. Sodass in den 1960er und 70er Jahren die Selbstorganisation und Eigeninitiative aber auch Improvisation und die Selbstermächtigung immer mehr an Bedeutung gewannen. Häufig ging dies dann mit einem Misstrauen gegenüber der Industrie, Konsum und etablierten Autoritäten im Allgemeinen einher. Aufgrund dessen war die gängigste Methode, sich neue Fähigkeiten selbst anzueignen. Die Idee des Selbermachens wurde zum Beispiel durch Anleitungen in Zeitschriften weitergetragen. Heute kommen diverse Tutorials auf YouTube oder auch unsere schriftlichen Anleitungen dazu, die demselben Ideal folgen.

Das alles ist Do-it-Yourself

Interessant ist, dass unter DIY aber nicht nur das Handwerken verstanden wird. Generell wird DIY auch als Lebensstil verstanden, der sich gegen anti-kulturelle Strömungen richtet. So gesehen kann man auch die Punk-Bewegung der 1970er Jahre dem DIY-Gedanken zurechnen. Überhaupt hat sich die Bezeichnung DIY auch einen Platz in der Musik gesichert. Musikstile wie Hardcore, Indie oder Anarchopunk identifizieren sich mit dem DIY-Label, sodass die Bezeichnung auch für Subkulturen beliebt ist.

Der Begriff wird heute aber auch mit der Ausführung eines kreativen Hobbys verbunden. Basteln, Dekorieren oder auch das hippe Upcycling werden genauso zu DIY gerechnet wie das Reparieren oder Renovieren. Auch wirtschaftlich wird des Öfteren von DIY gesprochen. Zum Beispiel findest Du in Baumärkten häufig diese Kennzeichnung bei Materialien für Heimwerker. Wir schlagen den Bogen also wieder zurück zu deiner Ausgangssituation und hoffen, Du hast einen interessanten Einblick in die Hintergründe des Do-it-Yourself-Gedankens erhalten.

DIY ist mehr als Handwerk!

DIY ist mehr als Handwerk!

DIY liegt voll im Trend!

Baumärkte, die ihr Sortiment auf die Zielgruppe der Heimwerker spezialisiert haben, gibt es immer öfter. Man spricht auch von der DIY-Branche und diese befindet sich eindeutig im Aufschwung.

Laut einer Studie des BHB lag der Gesamtbruttoumsatz der Baumarktbranche 2016 bei satten 18,2 Milliarden Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Zwei Jahre zuvor lag dieser bei 17,6 Milliarden Euro pro Jahr. Die höchsten Umsätze erzielen dabei die Bereiche Sanitär, Baumaterial und Elektro, dicht gefolgt von Malerzubehör, Werkzeug und Garten. Die Deutschen geben jährlich nämlich durchschnittlich für Instandhaltungsmaßnahmen im Haus etwa 600 Euro aus sowie 1.500 Euro für Do-it-yourself-Projekte im Garten.

Vor allem 30-39 Jährige halten den Trend aufrecht und besonders das Selbermachen von Geschenken kommt gut an. Sowohl beim Beschenkten als auch beim Schenkenden. Denn grundsätzlich besagt die Statistik, dass beim DIY der Spaß im Vordergrund steht.

 

Quelle: YouGov 30. Juni - 04. Juli 2017, 895 Befragte aus Deutschland (ab 18 Jahren), Mehrfachantwort möglich.

Quelle: YouGov 30. Juni - 04. Juli 2017, 895 Befragte aus Deutschland (ab 18 Jahren), Mehrfachantwort möglich.

Was tun, wenn kein Platz zum Selbermachen ist?

Mietwerkstätten bieten Dir einen professionellen Arbeitsplatz

Sicher hast du schon mal eine Situation erlebt, in der du etwas selber gemacht hast und plötzlich gemerkt hast, dass Dir ein wichtiges Werkzeug fehlt. Oder Du schraubst leidenschaftlich gern an Deinem Auto herum und bist bereits mit allerlei Werkzeug ausgestattet, aber hast einfach keinen Platz für eine eigene Hobby-Werkstatt mit beispielsweise einer Hebebühne. In beiden Fällen schaffen sogenannte Mietwerkstätten Abhilfe. Sie bieten eine anmietbare Arbeitsfläche sowie den Zugang zu einem großen Werkzeug-Fundus. Dabei kannst Du eben auch Dinge wie eine Hebebühne oder eine Lackierkabine problemlos für ein paar Stunden mieten. Mache Dich aber am besten im Vorfeld über alle möglichen Kosten schlau.

Der Besuch eines Repair-Cafés hat viele Vorteile

Auch zum Malen, Schreinern und Basteln gründen immer mehr Vereine und Interessen-Gemeinschaften solche Selbsthilfe-Werkstätten. Ein Beispiel für eine beliebte Form der Reparatur-Initiativen sind die sogenannten Repair-Cafés, bei dem eine Werkstatt temporär eingerichtet wird und zusätzlich Verpflegung wie Kaffee und Kuchen angeboten wird. Andere Bezeichnungen dafür sind Reparatur Café, Reparier-Bar, Elektroniksprechstunde, Reparatur-Treff, Elektronikhospital oder Café Kaputt.

So findest Du eine Mietwerkstatt oder ein Repair-Café

Sowohl Mietwerkstätten als auch Repair-Cafés sind also eine tolle Möglichkeit, um Platzprobleme zu umgehen. Gleichzeitig lernst Du sicherlich auch noch eine Menge Gleichgesinnter kennen. Repair-Cafés in Deiner Umgebung zu finden, geht dank der Website RepairCafé.org ganz einfach. Für Mietwerkstätten planen wir aktuell, eine Suchfunktion zu integrieren, mit der Du Mietwerkstätten in Deiner Nähe schnell und einfach finden kannst. Bis es soweit ist, informier Dich zum Beispiel mit der Android App „Mietwerkstätten“.

Triff Gleichgesinnte im Repair-Café!

Triff Gleichgesinnte im Repair-Café!

  • Die Vorteile im Überblick:
  • Deutlich höhere Kosten beim Fachbetrieb einsparen
  • Ausreichend Platz bei der Arbeit
  • Zugang zu passendem Werkzeug
  • Austausch mit Gleichgesinnten

  • Die Nachteile im Überblick:
  • Mietkosten für Arbeitsfläche
  • Evtl. zusätzliche Kosten für Werkzeug-Benutzung
  • Evtl. lange Anfahrt

Wenn DIY doch nicht das Richtige für Dich ist ...

Insgesamt gibt es also viele Punkte, die für das Selbermachen und die DIY-Mentalität sprechen. Vielleicht hast Du Dir aber trotz alledem schon mal die Frage gestellt, was Du tun kannst, wenn Du doch nicht ganz überzeugt bist oder Dir ein bestimmtes Projekt nicht zutraust, weil es möglicherweise einfache eine Nummer zu hoch ist. Gerade wenn Strom im Spiel ist, gilt ja zum Beispiel immer besonders große Vorsicht und Deine Sicherheit sollte bei jedem Unterfangen oberstes Gebot haben! Welche Alternativen gibt es also zum Selbermachen? Du hast die folgenden zwei Möglichkeiten.

Hol Dir Hilfe bei einem Freund oder einer Freundin

Entweder du kennst eine/n Freund/in, dem du das Projekt zutraust und den Du um Hilfe bitten kannst. Dann kannst Du im besten Fall auch noch etwas Lernen und sammelst Erfahrung, wenn Du ihm assistierst. Natürlich solltest Du ihn für seine Mühen je nach Projekt in variierendem Umfang in irgendeiner Weise entlohnen. Macht am besten vorher etwas aus, sei es etwas Geld, ein Kasten Bier oder Ähnliches. Du zeigst damit deine Dankbarkeit und dann wird er oder sie Dir sicher auch gern noch ein weiteres Mal helfend zur Seite stehen. Unterm Strich sparst Du auf diese Weise immer noch eine ganze Menge Geld.

Beauftrage einen Fachbetrieb

Denn Deine zweite Alternative besteht darin, einen Fachbetrieb zu beauftragen. In diesem Fall musst Du dich auf hohe Kosten einstellen, da neben einem angemessenen Stundenlohn in der Regel noch hohe Anfahrtskosten sowie die Kosten für Ersatzteile veranschlagt werden. Dafür musst Du Dir die Hände nicht schmutzig machen und kannst Dich auf die qualitative Durchführung der anstehenden Arbeiten verlassen. Gerade wenn Wasser oder Strom involviert ist, kann es von Vorteil sein, lieber den Fachmann oder die Fachrau ran zu lassen. Mit einem offiziellen Reparaturauftrag durch einen Fachbetrieb bist Du auch rechtlich stets abgesichert. Wäge also bei jedem Projekt gewissenhaft ab, ob Du es problemlos Selbermachen kannst und ziehe durchaus die Beauftragung eines Fachbetriebs in Betracht.

Such Dir kompetente Hilfe bei einem Freund oder beim Fachbetrieb!

Such Dir kompetente Hilfe bei einem Freund oder beim Fachbetrieb!

Fotografen der Bilder: © 279photo © zinaidasopina112 © Matthias Enter - Fotolia.com