Motoröl wechseln Kosten / Anleitung / Wie oft / Wann
Bei jedem Fahrzeug passiert es einmal, dass das Motoröl gewechselt werden muss. Auch der VW Golf 4 ist davon nicht ausgenommen. Doch ein Besuch in der Werkstatt kostet Geld und wenn die Anzeige auf der Armatur einmal blinkt, weißt du, jetzt kann es teuer werden. Denn neben dem eigentlichen Öl werden Materialkosten, Arbeitsstunden und vieles mehr berechnet. Dabei kann der Ölwechsel auch selbst durchgeführt werden. Was du dafür benötigst und wie du Schritt für Schritt ans Ziel gelangst, erfährst Du hier.
Das richtige Öl für den Motor kaufen
Als Erstes solltest Du Dir eine Ölauffangwanne organisieren. Diese ist sehr wichtig, denn Altöl darf nicht in die Umwelt gelangen und auch nicht über das Abwasser entsorgt werden. Zudem benötigst Du einen Drehmomentschlüssel, denn es sind einige Schrauben zu lösen und am Ende wieder festzuziehen. Dieser muss unbedingt die Kraft in NM (Newtonmetern) angeben, um ein Überdrehen oder zu lockeres Verschrauben zu verhindern.
Natürlich benötigst Du auch das richtige Öl, denn für unterschiedliche Motoren kommen verschiedene Sorten in Frage. Eventuell solltest Du auch einen neuen Ölfilter zu Hand haben, denn es kann vorkommen, dass dieser im Laufe der Zeit gesättigt ist und ausgetauscht werden muss.
Aus unserer Anleitung
- DrehmomentschlüsselDrehmomentschlüsselDrehmomentschlüsselZum Lösen und Festziehen von Schraubenca. 23 €
- ÖlwanneÖlwanneÖlwanneZum Auffangen des alten Ölsca. 24 €
- ÖlfilterÖlfilterÖlfilterZum Austauschenca. 7 €
So ist der Motorölwechsel fix erledigt
Wagen warm fahren oder laufen lassen
Als erstes solltest Du mit dem Fahrzeug noch eine ordentliche Runde drehen. Hierdurch wird das Öl warm, was die Konsistenz deutlich flüssiger werden lässt. Dies erleichtert sehr den Prozess des Ablaufens und spart somit auch eine Menge Zeit. Der Wagen kann auch im Stand angelassen werden, hierbei sollte man dann aber mindestens 10 Minuten warten, denn das Warmlaufen dauert dann etwas länger.
Aufbocken des Wagens
Für den Wechsel des Öls muss der Wagen aufgebockt werden, damit Du einen Zugang von unten hast. Sehr von Vorteil können hier eine Hebebühne oder eine Grube sein, die dir aufwendige Maßnahmen ersparen. Sorge zudem für eine gute Beleuchtung, denn die Arbeit unter dem Fahrzeug kann eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.
Öl ablassen
Am tiefsten Punkt der Ölwanne befindet sich für gewöhnlich eine Sechskantschraube. Handelt es sich um eine Stahlwanne, dann kann die Schraube später wiederverwendet werden. Bei einer Alu-Wanne muss zwangsläufig eine neue eingesetzt werden, denn für gewöhnlich geht diese beim Entfernen kaputt. Das Ablaufen des Öls kann eine gewisse zeit in Anspruch nehmen.
30 Minuten solltest Du schon warten, bevor weitere Schritte in Angriff genommen werden. Allerdings kann es auch nicht schaden, den Wagen eine Stunde so zu belassen. Dies garantiert, dass dann wirklich das gesamte Altöl abgelaufen ist. Bitte denke daran, das Öl dann fachgerecht zu entsorgen.
Ölfilter entfernen
Als nächstes muss der Ölfilter entfernt werden. Dieser kann ebenfalls mit dem Drehmomentschlüssel gelöst werden. Ist der Filter noch neu, reicht für gewöhnlich eine einfache Reinigung. Ist das Modell schon älter, solltest Du ihn gegen einen neuen austauschen. Wenn Du den Ölfilter gewechselt hast, dann ziehe ihn wieder fest. Hier musst Du darauf achten, dass dies mit nicht mehr als 25 NM geschieht. Ansonsten könnten die Schrauben brechen. Bei einer zu losen Verschraubung kann das Öl auch an den Seiten austreten. Ein Wert zwischen 24 und 25 NM wird als ideal betrachtet.
Ölwanne schließen
Nun kannst Du auch die Ölwanne wieder verschließen. Hierzu muss die Schraube mit einer Kraft von rund 35 NM festgezogen werden. Bei Aluwannen darf es ruhig auch ein Wert um die 32 NM sein, da ansonsten die Wanne selbst verzogen werden könnte. Ist bei der Aluwanne ein deutliches Knirschen zu vernehmen, heißt es stoppen und die Schraube in dieser Position zu belassen. Weitere Kraftanwendung könnte ansonsten den Bolzen zum Brechen bringen.
Öl nachfüllen
Nun wird es Zeit das Öl nachzufüllen. Hierbei dürfen in keinem Fall mehr als 3,5 Liter in den Tank gegossen werden. Daher empfiehlt es sich, zuerst drei Liter einzufüllen. Der Wert sollte dann mittels dem Messstab überprüft werden. Nun kann langsam bis zum Anschlag gefüllt werden. Es gilt zu beachten: Zu viel Öl kann den Motor durchaus beschädigen. Daher darf es in keinem Fall übertrieben werden.
Motor starten und ablesen
Im letzten Schritt musst Du den Wagen abbocken und dann den Motor starten. Hier kann nun der Ölstand überprüft werden. Sollte die Nadel nicht den vollen Ausschlag zeigen, dann kann noch etwas Öl nachgefüllt werden.
Das kannst Du beim Motorölwechsel gleich mit erledigen
Ein Wort zum Öl: Je nach Motor musst Du Dich entscheiden, welches Öl Du benötigst. Sollte es sich um Longlife Öl handeln, ist es für den Golf 4 5W-30 zu empfehlen. Bei normalem Öl kannst du auch auf 5W-40 zurückgreifen. Es sollte aber bedacht werden, dass Longlife Öl erst nach 30.000 und normales Öl schon nach 15.000 Kilometern gewechselt werden muss.
Überprüfe bei der Gelegenheit auch gleich die anderen Fahrzeugflüssigkeiten, denn so musst du das Fahrzeug nicht noch einmal Aufbocken. Dies bietet sich bei einem Ölwechsel direkt an.
Starte den Motor niemals während des Wechsels, also wenn noch kein Öl eingefüllt ist. Dies kann irreparable Schäden verursachen, die sogar dazu führen können, dass der Motor einen Totalschaden erleidet.
Das Öl sollte immer den angebenden Intervallen nach gewechselt werden. Verunreinigtes Öl kann zu einer steigenden Temperatur im Motor führen, was am Ende einen erheblichen Verschleiß am Material bedeutet.
Motoröl wechseln Kosten
SelberMacher-Kosten für den Wechsel
Ersatzteile | |
---|---|
Castrol Magnatec 10W-40 | 28,94 € |
Werkzeuge | |
Drehmomentschlüssel | 23,99 € |
Materialien | |
Ölwanne | 24,67 € |
Ölfilter | 7,96 € |
Gesamtkosten | ca. 86 € |