Mundschutz selber machen
Anleitung / Was beachten / Tipps

von T. Schmitt
Schwierigkeitsgrad

Gerade in Erkältungszeiten oder wenn Viren wie Corona umgehen, kann es sinnvoll sein, sich selbst mit Mundschutzmasken zu versorgen. Nur, um es gleich vorwegzunehmen, wollen wir klarstellen, dass ein selbstgenähter Mundschutz nicht an medizinische Masken heranreicht und den Nasen-Mund-Bereich nicht wie eine nach FFP3 standardisierte Atemschutzmaske vor Viren schützen kann. Wofür sie allerdings gut ist, ist die Reduktion von Tröpfchen, die von einem selbst in Umlauf gebracht werden. Wer einen selbst gemachten Mundschutz trägt, tut das also vor allem, um andere Menschen zu schützen.

Vorbereitung

Den richtigen Stoff für eine Atemschutzmaske auswählen

Zunächst brauchst Du einen Baumwollstoff, der möglichst eng gewebt ist und sich bei Temperaturen bis zu 90° Grad waschen lässt. Ist der Stoff etwas zu dünn, kannst Du ihn doppelt legen. Teste vorher, ob Du noch gut atmen kannst, wenn er vor Dein Gesicht gespannt ist. Abgesehen davon solltest Du Dir die restlichen Materialien zurechtlegen. Eine Nähmaschine ist von Vorteil, aber kein Muss. Du kannst die Maske auch per Hand zusammennähen, allerdings ist sie gerade in der Wäsche widerstandsfähiger, wenn Du sie sauber mit der Maschine verarbeitest.


Werkzeuge
  • Nähmaschine
    Nähmaschine
    Nähmaschine
    zum sauberen Verschließen der Seitennähte
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    Nähmaschine

Materialien
  • Baumwollstoff
    Baumwollstoff
    Baumwollstoff
    als Grundlage für die Maske
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    Baumwollstoff
    ca. 3 €
  • Schrägband
    Schrägband
    Schrägband
    zum Vernähen der Stoffkanten
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    Schrägband
    ca. 8 €
  • Basteldraht
    Basteldraht
    Basteldraht
    zur Stabilisierung der Nasen- und Kinnpartie
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    Basteldraht
    ca. 12 €
  • Nähgarn
    Nähgarn
    Nähgarn
    zum Verbinden der Stofflagen
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    Nähgarn
    ca. 9 €
  • Abstecknadeln
    Abstecknadeln
    Abstecknadeln
    zum Fixieren des Stoffs
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    Abstecknadeln
    ca. 2 €
Anleitung

In 6 Schritten zum selbstgenähten Mundschutz!

1

Mundschutzfläche vorbereiten

Schneide den Baumwollstoff auf eine Größe von 34 x 17 cm zu und falte den Stoff an der längeren Seite in der Mitte. Danach steckt Du nacheinander drei Falten ab. Dafür nimmst Du den Stoff jeweils auf derselben Seitenhöhe und schlägst ihn ca. einen Zentimeter jeweils in dieselbe Richtung um. Die Faltenrichtung sollte zur späteren Unterseite zeigen. Stecke die Falten mit Abstecknadeln ab.

2

Falten in den Mundschutz einarbeiten

Nun nähst Du mit der Nähmaschine entlang der Seitenkanten, damit die Falten in Position bleiben und Du die Stecknadeln wieder abnehmen kannst. Es reicht eine einfache, gerade Naht, denn die Außenkanten werden im nächsten Schritt ordentlich gesäumt. Die Falten machen den Mundschutz nicht nur ein bisschen stabiler, sondern auch saugfähiger.

3

Die Außenkanten vernähen

Lege nun jeweils 17cm langes Schrägband um die seitlichen Kanten und vernähe beide sorgfältig miteinander. Überstehendes Band kann danach einfach abgeschnitten werden.

4

Drähte vorbereiten

Knipse nun zwei Stücke Basteldraht ab. Sie sollten ca. 15-16cm lang sein, damit Du den Saum ohne Schwierigkeiten vernähen kannst. Je nach Dicke des Drahtes kann es sinnvoll sein, ihn entweder an den Enden umzuklappen und einzudrehen oder die Enden mit etwas Lötzinn abzurunden. Das verhindert, das er sich durch den Stoff der fertigen Maske bohrt.

5

Arbeite Drähte in den Mundschutz ein

Die Drähte legst Du nun an die Ober- bzw. Unterkante des Maskenstoffs. Sie sollen später ein Justieren des Mundschutzes ermöglichen. Um beides herum wird das Schrägband gelegt. Achte darauf, dass Du es mittig anlegst, damit die Bänder später die gleiche Länge haben. Nähe nun sauber an den Kanten entlang.

6

Bänder vernähen

Schlage die Enden des Schrägbandes nach innen um und falte das Band dann wieder in seiner ursprünglichen Weise. Stecke das Ende mit einer Stecknadel fest. Nähe nun mit der Maschine an der Kante des gesamten Bandes entlang. Wiederhole das bei den anderen drei Bändern. Fertig ist Dein eigener Mundschutz!

Keine Lust, selber zu bauen?
Hier sind fertige FFP3-Masken im Vergleich:

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im Vergleich
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verhindert Tröpfchenübertragung verhindert Tröpfchenübertragung verhindert Tröpfchenübertragung verhindert Tröpfchenübertragung
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Das brauchst du
Werkzeuge
  • Nähmaschine
Materialien
  • Baumwollstoff
  • Schrägband
  • Basteldraht
  • Nähgarn
  • Abstecknadeln
Tipps & Co.

Mundschutz sicher verwenden

Tipp

Am besten ist es, wenn Du mehrere Mundschutzmasken nähst, denn sobald eins durchfeuchtet ist, solltest Du ein frisches benutzen. Wie ein altes Taschentuch sollte es nicht mehrfach verwendet werden, damit es nicht zur Keimschleuder wird.

Pflege

Am besten ist es, wenn Du einen Stoff verwendest, der bei Kochwäsche in die Waschmaschine gegeben werden kann. Nur durch heiße Temperaturen ab 60°- 90° Grad werden Keime, Bakterien, Viren und Milben wirkungsvoll abgetötet. Für besonders hartnäckige Viren empfiehlt sich ein Hygienespüler- auch dann, wenn nur bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden kann.

Allgemein

Ein selbstgenähter Mundschutz kann das Eindringen von Viren nicht verhindern! Das können nur Masken mit FFP3-Technologie, die über einen eingebauten Filter verfügen, der die Viren nicht hindurch lässt und an den Seiten luftdicht konstruiert ist.

Häufig gestellte Fragen

Fragen zum Nähen eines Mundschutzes

Wozu dient der Mundschutz?

Einfache Mundschutzmasken aus dem medizinischen Bereich sind dafür gedacht, die Verbreitung von Tröpfchen über die Atemluft zu reduzieren. Sie können zwar nicht alles abfangen, aber doch dazu beitragen, andere Menschen nicht anzustecken. s gibt ansonsten noch drei Klassen an Arbeitsmasken, die mehr in handwerklichen Berufen genutzt werden. Masken mit FFP1-Schutzklasse fangen einfachen, ungiftigen Staub an Baustellen ab und schützen die Atemwege. FFP2-Masken bieten einen höheren Schutz gegen giftigen Staub und Gas, das bei der Bearbeitung von Metall oder im Umgang mit Lacken und Ähnlichem entsteht. Lediglich Masken mit FFP3-Schutz halten zusätzlich feinste Partikel wie Pilzsporen, Bakterien und Viren oder sogar radioaktive Partikel fern. Sie finden in der chemischen Industrie oder im Katastrophenschutz Verwendung.

Warum wird ein Mundschutz im OP benutzt?

Der Mundschutz dient vor allem der Verminderung von Tröpfchen. Beim Sprechen und Husten verteilen wir winzige Mengen Speichel über die Atemluft. Da Patienten im Krankenhaus besonders anfällig sind und ihr Immunsystem leichter von den übertragenen Bakterien überfordert sein kann, ist der Atemschutz eine gute Vorsorgemaßnahme. Sie dient also weniger der Gesundheit des Arztes, sondern dem Schutz der Patienten.

Warum tragen so viele Menschen im asiatischen Ausland einen Mundschutz?

In vielen Ländern wie China ist die Feinstaubbelastung in den letzten 20 Jahren immens gestiegen. Der Smog der Industrie hängt über den Städten und verseucht die Atemluft. Viele Menschen versuchen sich durch das Tragen von Atemschutzmasken vor den Dünsten zu schützen, zumal die Abgas- und Schadstoffrichtlinien bei Weitem nicht mit denen in Europa vergleichbar sind. Für die Atemwege ist es sicherlich sinnvoll, denn dauerhafte Feinstaubbelastung schädigt die Lungen. Giftige Stäube oder Gase können sogar Krebserkrankungen auslösen.

Mundschutz selber machen Kosten

SelberMacher-Kosten

Werkzeuge
Nähmaschine
Materialien
Baumwollstoff 3,95 €
Schrägband 8,75 €
Basteldraht 12,99 €
Nähgarn 9,50 €
Abstecknadeln 2,00 €
Gesamtkosten ca. 37 €
Gesundheit Kategorie

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